Nachhaltigkeit & zusätzliche Ergebnisse



Die Entwicklung des Master GEAR-Pakets in englischer Sprache ist eine zentrale Maßnahme, die im Rahmen des Projekts zur Übernahme und Adaptierung des Programms in anderen EU-Ländern dient. Diese Version des Materials, welches sich durch spezielle Anpassungen für das Land auszeichnet, kann als Basis für Interessierte aus der EU oder anderen Ländern verwendet werden, um damit eigene nationale GEAR-Pakete zu entwickeln und zu replizieren.
Ein langfristiges Ziel ist es, die Ergebnisse zu verwenden, um ein pädagogisches Paket innerhalb des regulären Lehrplans zu implementieren. Das Projekt wird die Ergebnisse der Evaluierung über die Wirksamkeit des GEAR-Programms als die wichtigste Bestätigung ansehen um ihre Ansichten in der Gemeinschaftspolitik zu fördern. Dies soll durch Einführung in der schulischen Gesundheitserziehung oder in anderen Lehrplänen erfolgen.
Es wird angenommen, dass die weitere Verbreitung der Projektergebnisse als auch der Lobby-Brief, sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene, als Möglichkeit einer künftigen Übernahme der entwickelten Materialien und Verfahren in anderen EU-Ländern verbessert. Darüber hinaus wird die Website des Projekts durch den Projektkoordinator nach dem Ende des Projekts weiterhin aufrechterhalten, damit die Verfügbarkeit aller Ergebnisse in elektronischer Form gewährleistet bleibt.
Im Fall einer weiteren Ausdehnung des GEAR-Pakets auf andere Länder wird das neue Material ebenfalls auf der Website hochgeladen werden.
In Griechenland haben die Verantwortlichen für die gesundheitliche Aufklärung, Dank ihres Engagement und Lobbyarbeit, bereits die Implementierung in den Lehrplan erreicht. Es ist ebenfalls denkbar, dass die ausgebildeten LehrerInnen und Fachkräfte so kompetent sind, als MultiplikatorInnen zu agieren und weitere LehrerInnen auszubilden. Dadurch würde die Übernahme des GEAR-Programms auf mehrere Schulen voranschreiten. LehrerInnen, die am Projekt teilnehmen sollen vollständig in der Lage sein, auch weiterhin das Programm innerhalb des Lehrplans umzusetzen. In Deutschland, zum Beispiel, scheint es möglich zu sein, dass Weiterbildungseinrichtungen für LehrerInnen auf Bundes- und Landesebene davon überzeugt werden konnten, das Programm in ihren jährlichen Lehrplan aufzunehmen.
Darüber hinaus ist es für die Nachhaltigkeit wichtig, dass die Follow-up-Fragebögen von LehrerInnen und SchülerInnen ausgefüllt werden. Damit kann gemessen werden, ob Änderungen unmittelbar nach der Umsetzung durchgeführt werden müssen.
Während der Projektlaufzeit werden alle PartnerInnen mit ihren Anregungen und konkreten Maßnahmen zur Erlangung der Nachhaltigkeit in ihren Ländern beitragen.



Zusatznutzen

   Gewalt gegen Frauen kommt in allen Gesellschaften der Welt vor und ist eng mit der Machtungleichheit zwischen den Geschlechtern verbunden. Es ist allgemein bekannt, dass patriarchalische Gesellschaften und Geschlechterstereotypen zwei ursächliche Faktoren von Gewalt an Frauen in Beziehungen sind. Um Gewalt in intimen Beziehungen zu eliminieren, muss bei den Ursachen und Wurzeln angesetzt werden. Im Task Force to Combat Violence against Women, including domestic violence (EG-TFV) heißt es, “die patriarchalische Kultur ist ein wichtiger Faktor zur Legitimierung von Macht und Ungleichheit zwischen Frauen und Männern. Es ist daher wichtig, dass die Mitgliedstaaten diskriminierende Traditionen und Einstellungen, aber auch Geschlechterstereotypen als Ursache von Gewalt gegen Frauen anerkennen.“
Im Jahr 2002 empfahl das Komitee des Europarates „geschlechtsspezifische Perspektiven in der Menschenrechtsbildung und in der Sexualerziehung einzuführen bzw. zu verstärken. Dazu ist auch die besondere Bedeutung der Gleichstellung der Geschlechter und des gegenseitigen Respekts wichtig. Dies gilt auch für alle LehrerInnen, die das Konzept der Gleichstellung der Geschlechter im Unterreicht“ integrieren.
Dieses GEAR-Projekt zielt darauf ab, diese Maßnahmen durch geeignete Ausbildung von PädagogInnen über Themen der patriarchalischen Gesellschaften und ihre negativen Auswirkungen auf die Bevölkerung, Geschlechterstereotypen und ihr Verhältnis zur Gewalt, sowie alle Fragen rund um Gewalt in Beziehungen im Allgemeinen zu beantworten. Nach dem Training sollen diese LehrerInnen, die die Fähigkeiten durch das Gender Equality Awareness Raising Package (GEAR) erlernt haben, eine erfolgreiche Umsetzung der Gleichstellung zwischen den Geschlechtern im Lehrplan gewährleisten. Mit GEAR können LehrerInnen geschlechtsspezifische Stereotypen aufzeigen und ein gesundes Verhalten in intimen, partnerschaftlichen Beziehungen mit ihren SchülerInnen erarbeiten.
Da leider viele EU-Mitgliedstaaten den Empfehlungen des Europäischen Parlaments nicht gerecht wurden, ist nun die Europäische Kommission zuständig für die Durchsetzung ihrer Politik auf nationaler Ebene. Dieses Projekt soll nicht nur die Einführung der Maßnahmen in drei EU-Mitgliedstaaten und einem Beitrittskandidaten ermöglichen, sondern auch für die zukünftige Umsetzung in allen anderen EU-Ländern.
Geschlechterstereotype sowie das Phänomen der Gewalt an Frauen in Beziehungen sind EU-weite Probleme. Das aktuelle Projekt zielt auf ein komplettes Training Package ab, welches den Ausbau von Wissen für LehrerInnen und die Umsetzung des Sensibilisierungs-Programms im schulischen Bereich beinhaltet. Dadurch soll die Dekonstruktion der geschlechtsspezifischen Stereotype für die Primärprävention von Gewalt genutzt werden. Es wird erhofft, dass nach entsprechender Anpassung des GEAR-Pakets in allen EU-Mitgliedstaaten als Basis dazu dienen kann, die EU-Mitgliedstaaten in ihren Bemühungen um null Toleranz gegen Gewalt - im Allgemeinen – und zur Behebung des Gewalt Problems im Speziellen zu unterstützen.
Das nationale GEAR Paket könnte angepasst, übersetzt und kulturell adaptiert werden, um an zusätzlichen Schulen in ganz Europa eingesetzt zu werden. Gute Praktiken würden identifiziert und kombiniert in einer solchen Weise, dass ein neues innovatives EU-weites Schulprogramm entwickelt werden könnten, um auf EU-Ebene verabschiedet zu werden. Zukünftige Entwicklungen können sich auch auf das Ziel der Implementierung in den Lehrplan auswirken, sodass die Gleichstellung der Geschlechter und eine Haltung zur Null-Toleranz gegen Gewalt an allen Kindergärten und Schulen Einzug findet.
Insgesamt reagiert dieses Projekt auf eine Reihe von Empfehlungen, dies sind unter anderem folgende:
- Empfehlung Nr. 1582 zum Thema „Häusliche Gewalt gegen Frauen“. Europarat
- Erklärung zur Gleichstellung von Frauen und Männern. Europarat (1988)
- Arbeitsprogramm des Fahrplans für die Gleichstellung von Frauen und Männern (2006-2010): Erfolge von 2006 und Pläne für 2007. Europäische Kommission (2007)
- Förderung des Gender Mainstreaming in Schulen: Abschlussbericht der Expertengruppe für Gender Mainstreaming in Schulen. [EG-S-GS (2004]. Europarat
Empfehlung Nr. 1281 zur Gleichstellung der Geschlechter in der Bildung. Europarat
 
1. Europarat Council of Ministers-CM(2006).93. Task Force zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen, einschließlich häuslicher Gewalt (EG-TFV), 2006
2. Europarat, Council of Ministers. (2002). Empfehlung Rec(2002)5 über den Schutz von Frauen vor Gewalt und Begründung. Straßburg: Europarat, Council of Ministers.