Zusammenfassung

Gewalt in intimen Partnerschaften (IPV) ist eine der häufigsten Ursachen für Verletzungen und Todesfälle bei Frauen auf der ganzen Welt. Es ist allgemein bekannt, dass in patriarchalischen Gesellschaften, Geschlechterstereotypen die Hauptfaktoren von häuslicher Gewalt sind.
Effektive Gewaltprävention auf allen Ebenen ist eine dringende Notwendigkeit, um Gewalt gegen Frauen zu reduzieren und zu minimieren. Dabei sollen die stereotypen Vorstellungen von Geschlecht aufgezeigt und bewusst gemacht werden. In einem weiteren Schritt werden die Möglichkeiten für eine gesunde intime Paarbeziehung vermittelt. Mit Präventionsarbeit soll so früh wie möglich begonnen werden. Bildungseinrichtungen, wie Schulen und Jugendorganisationen sind die idealen Orte, um die richtige Zielgruppen, wie Kinder und Jugendliche zu erreichen.

Das Gender Equality Awareness Raising (GEAR) Projekt möchte mit Workshops in Schulen zur Gewaltprävention beitragen. SchülerInnen und LehrerInnen sollen über Geschlechterstereotypen und die Auswirkungen von Gewalt sensibilisiert werden, um diese dekonstruieren zu können.
Für Schüler und Schülerinnen wird geeignetes und altersgerechtes Übungsmaterial entwickelt, mit dem sie arbeiten könne. So lernen die SchülerInnen etwa zwischen biologischem und sozial konstruiertem Geschlecht zu unterscheiden, um zu verstehen, dass diese Unterschiede keine Merkmale der Unterlegenheit bzw. Überlegenheit sind.
LehrerInnen haben ebenso ihre eigenen Vorstellungen über die Geschlechterrollen unserer Gesellschaft und daher werden sie auch im Rahmen eines Train the Trainer Seminars geschult um ihre eigenen Vorurteile ablegen zu können, sich ein Wissen für das sozial konstruierte Geschlecht aneignen zu können und den Zusammenhang zwischen Gender und Gewalt in Partnerschaften zu verstehen. Diese LehrerInnen haben im Anschluss die Möglichkeit, Workshops mit ihren SchülerInnen durchzuführen und können als MultiplikatorInnen ihr Wissen weitergeben.
Sowohl LehrerInnen als auch SchülerInnen sollen von diesem Projekt profitieren. In allen drei Ländern sollen 210 LehrerInnen basierend auf dem entwickelten Material trainiert werden, die dann in 30 Schulklassen (ca. 750 Jugendliche, im Alter von 14-16 Jahren) die Workshops an ihren Schulen umsetzen sollen.
Nachhaltig gesehen, sollen junge Menschen zwischen gesunden und ungesunden Partnerschaften unterscheiden können. Junge Burschen und Frauen sollen vom Projekt profitieren, da patriarchalische Gesellschaftsstrukturen aufgezeigt und die Auswirkungen von Gewalt bewusst gemacht werden. Junge Menschen können und sollen gegenseitigen Respekt erlernen und erarbeiten.

Hauptaktivitäten des Projekts:
  • Entwicklung von Lehrmaterial und Leitlinien basierend auf einem früheren Daphne-Projekt und das bestehende, relevante Material soll überprüft werden
  • Übersetzung des Materials in die Sprachen der PartnerInnenländer und Anpassung an den nationalen Kontext
  • Durchführung von LehrerInnen-Trainings-Seminaren
  • Umsetzung der IPV-Sensibilisierungsworkshops in Schulen
  • Evaluierung des entwickelten Materials und der Ausführung des Projekts
  • EU-weite Verbreitung der Projektergebnisse (Website, CD).
Ergebnisse/Leistungen:
  1. Ein Master-GEAR-Paket für SchülerInnen, Sensibilisierungsworkshops und LehrerInnenseminare, bestehend aus vier Booklets (LehrerInnen Handbuch, Leitlinien, Materialsammlung etc.) auf Englisch
  2. Vier nationale GEAR Pakete, kulturell angepasst und in vier Sprachen erhältlich
  3. LehrerInnenseminare in allen drei Ländern
  4. Evaluation der Seminare, das entwickelte Material und GEAR Workshops
  5. Sensibilisierungsworkshops mit SchülerInnen, in drei Ländern durchgeführt
  6. Website
  7. CDs, Lesezeichen Projektbroschüre
  8. Vier Berichte über Aktivitäten des Projekts
  9. Abschlussbericht und externer Evaluierungsbericht.