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Das DAPHNE-Projekt GEAR against IPV

Das Projekt GEAR against IPV/ „Gesunde Teenagerbeziehungen“ ist eine koordinierte Primärpräventionsmaßnahme gegen Gewalt in Partnerbeziehungen durch Interventionen im schulischen Umfeld und Sensibilisierung von SchülerInnen an höheren Schulen durch speziell geschulte LehrerInnen.

Ziel des Projekts „Gesunde Teenagerbeziehungen“/ GEAR against IPV ist die Förderung gesunder und gleichberechtigter Beziehungen und von null Toleranz gegenüber Gewalt durch Sensibilisierung der SchülerInnen dafür:
  • woran man gesunde und ungesunde Beziehungen erkennen kann,
  • welchen Einfluss stereotype Einstellungen und von der Gesellschaft aufgezwungene Geschlechterrollen auf ihre Beziehungen haben,
  • wie ungleiche Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern mit psychischer, körper­licher und/oder sexueller Gewalt gegen Frauen/Mädchen zusammenhängen,
  • was und in welcher Form Jugendliche dazu beitragen können, alle Arten von geschlechtsspezifischer Gewalt zu verhindern.
Das ideale Umfeld für solche Bemühungen ist das Bildungssystem (alle Stufen), in dem  geschulte LehrerInnen eine Schlüsselrolle bei der Durchführung solcher Maßnah­men spielen können. Allerdings werden Gewalt in Partnerbeziehungen und die Frage, wie auf Geschlechterstereotypen basierende Haltungen dazu beitragen können, selten – oder jedenfalls nicht systematisch – in die schulischen Aktivitäten einbezogen. Im Projekt „Gesunde Teenager­beziehungen“ geht es um eine systematische Intervention im schulischen Umfeld, bei der Mädchen und Burschen in interaktiven Übungen dazu angeregt werden, ihre kulturbedingt „übernommenen“ Geschlechterstereotype zu beurteilen und nötigenfalls in Frage zu stellen und Unterschiede zwischen Geschlechtern als individuelle Unterschiede und nicht als Zeichen für die Überlegenheit eines Geschlechts gegenüber dem anderen anzusehen.
 
Die wichtigsten Maßnahmen des Projekts „Gesunde Teenagerbeziehungen“ / GEAR against IPV dienen
  1. Zur Erreichung der Projektziele wurde ein umfassendes Paket mit Unterrichtsmateria­lien zur Schulung von LehrerInnen (BroschüreII) und zur Durchführung von Workshops zur Sensibilisierung von SchülerInnen (BroschüreIII und IV) erstellt; das Material soll als Grundlagefür die Entwicklung landesspezifischer Materialpakete in ver­schiedenen Ländern dienen. Insbesondere wurden im Verlauf des Projekts
    • das aus vier Broschürenbestehende Master-PaketGEAR against IPV (auf Englisch erhältlich) erstellt und evaluiert sowie 
    • nach Übersetzung der vier Broschürendes Master-Pakets und in Anpassung an die kulturellen Gegebenheiten vier landesspezifische Pakete (Deutschland, Griechen­land, Kroatien und Österreich) erstellt.
  2. Weiters wurden Informationsmaterialien entwickelt:
    • Informationsblatt (vier Informationsblätter für die genannten vier Länder und eines auf Englisch)  
    • sechs Lesezeichen mit Notrufnummern für SchülerInnen in den vier Ländern sowie eines auf Englisch.
  3. In Deutschland, Griechenland und Österreich wurden bereits Seminare für LehrerInnen durchgeführt und evaluiert, in denen diese in den ThemenbereichenGleichbehandlung der Geschlechter und geschlechtsspezifische Gewalt geschult werden und ihnen Wissen, Kompetenzen und methodische Herangehensweisen für die Durchführung von Work­shops zu„Gesunde Teenagerbeziehungen“ in höheren Schulenvermittelt wird.
  4. In den Workshops zu „Gesunde Teenagerbeziehungen“ wurden mit SchülerInnen an höheren Schulenin Deutschland, Griechenland und Österreich erfahrungsbezogene Übungenzur Sensibilisierung für Geschlechterstereotype und zur Prävention von Be­ziehungsgewalt unter Jugendlichen durchgeführt; die Workshops wurden evaluiert.

Das Europäische Anti-Gewalt-Netzwerk (EAVN) freut sich, das neue DAPHNE III Projekt "Gender Equality Awareness Raising against Intimate Partner Violence“ ("GEAR against IPV") [JLS/2008/DAP3/AG/1258] vorstellen zu können. GEAR against IPV wurde im Dezember 2009 ins Leben gerufen und hat eine Laufzeit von 2 Jahren. Die Finanzierung wird sowohl von der Europäischen Kommission (80%) als auch von Partnerorganisationen (20%) übernommen. Das Projekt wird vom European Anti-Violence Network (Griechenland) koordiniert und dabei von folgenden Partnerorganisationen unterstützt:

Deutschland: SPI Forschung hGmbH
Österreich: Austrian Women Shelter Network, AOF/ Information Centre Against Violence
Griechenland:
Hellenic Association of Health Education Promoting Teachers 

Die assoziierte Partnerorganisation für dieses Projekt ist CESI - the Center for Education, Counselling and Research 
(Kroation) und die externe Betreuerin dieses Projekts ist Frau Prof.in Carol Hagemann-White.

Das erste Managerial Meeting (geschäftsführende Sitzung) fand vom 29. bis 30. Januar 2010 im Konferenzraum des Hotel Acropolis Select, Athen statt. Das Treffen wurde von EAVN organisiert und insgesamt 12 VertreterInnen von den beteiligten Partnerorganisationen nahmen am ersten Treffen teil. Ziel war die gemeinsame Planung und Organisation sowie wichtige Schritte gemeinsam zu beschließen.
 
Für weitere Informationen:
European Anti-Violence Network
Tel.: 0030 210 9225491